Lot und seine Töchter

Dieses besonders lebendige Elfenbeinrelief zeigt Lot und seine Töchter. Es handelt sich um ein vollständig dokumentiertes Werk von Francis van Bossuit, dem „Phidias des Nordens”, das schon 140 Jahre lang nicht mehr öffentlich zu sehen war. Das Relief ist nicht nur in Pools Monographie über van Bossuit mit dem Titel „Het Beeld-snijders kunst-kabinet“ aus dem Jahr 1727 dokumentiert, sondern es ist auch eines von nur zwei Werken von van Bossuit, von denen Zeichnungen von Willem van Mieris und Barend Graat erhalten geblieben sind, zwei Malern, die sich intensiv mit den Elfenbeinskulpturen von van Bossuit beschäftigten. Die Maler sahen, wie der schon ältere van Bossuit eine kontroversielle biblische Szene in einer magistralen dreidimensionalen Komposition darstellte. So schuf der Bildhauer ein ideales „conversation piece“ für die Kunstkammer eines reichen Kaufmannes in Amsterdam. Das Relief wurde letztmals 1880 bei der Versteigerung des Nachlasses von Justine Rutgers van Rozenburg, Baronin von Heemstede, gesehen. Für den Auktionskatalog wurde das Relief, zusammen mit vielen anderen Werken von „Francis“, wie van Bossuit zu Lebzeiten und bis weit ins 19. Jahrhundert gewöhnlich genannt wurde, fotografiert.
Gallery (2 images) Francis van Bossuit (1635–1692)
Lot und seine Töchter
Elfenbein
17 x 11,7 cm. An eine Privatsammlung in den Niederlanden verkauft